RE: 2012 - 17

Chrissi
Ich bemerkte wie meine Schulter feucht und warm wurde. Sie weinte. "Es ist oke" sagte ich und drückte sie noch fester. Ich hoffte ich hatte jetzt nichts falsches gesagt. Ich merkte wie sie entspannte, nicht mehr so verkrampft war, während ihr Tränen mein T-Shirt durchnässten.
Ich hörte den Jungen sich vorstellen. Ich war so auf Melly konzentriert, dass es einen Augenblick dauerte, bis ich begriff, dass er wahrscheinlich eine Antwort von mir erwartete. "Hey, ich bin Chrissi!" sagte ich abwesend.

Chrissi
Ich schaute den Jungen zum ersten mal an. Er hatte tolle, große Augen, die meinen Blick gefangen hielten. Sie waren unendlich, tief, voller Neugier und Geheimnisse. Ich merkte, wie ich lächelte und dass ich ihn anstarrte. *Mist* war das peinlich. Ich schaute weg, um mich nicht noch einmal in seinen endlosen Augen zu verlieren und murmelte: "Ja, finde ich auch!"

Chrissi
Ich wusste nicht, ob es richtig war, über Melly zu reden, während sie dabei war. Aber ich wollte Leons Frage und die Chance mich mit ihm zu unterhalten nicht im Raum hängen lassen. Wahrheitsgemäß musste ich zugeben, dass ich es nicht wusste. Ich schaute ihn zerknirscht an. Melly und ich hatten uns schon mehrere Minuten nicht mehr bewegt und sie schien sich beruhigt zu haben, denn ich merkte, wie sie wieder ruhiger und ausgeglichener atmete. Trotzdem wollte ich mich nicht bewegen, ich hatte Angst, sie zu verletzten, sie wegzudrängen.

Chrissi
Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich wollte nicht, dass er geht, ich wollte nicht allein mit Melly sein, denn ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. "Ehm...ehm.." ich kam mir so lächerlich vor. Ich blickte von Leon zu Melly und wieder zurück. *Was sollte ich tun?* sie schien so zerbrechlich in meinen Armen. Ich konnte sie ja nicht einfach wegdrücken. Dann merkte ich erleichtert wie Vicky kam. Ich schaute sie verzweifelt an und übergab ihr Melly, in der Hoffnung, sie würde besser wissen, was zu tun sei. Ich holte ein Päckchen Taschentücher aus meiner Handtasche und übergab es Victoria. Danach stellte ich mich neben Leon.

Chrissi
etwas verwundert schaute ich zwischen Vicky und Leon hin und her. "Ja mach das." murmelte ich etwas enttäuscht, als Leon sagte, er wolle auf sein Zimmer gehen. Bedrückt über die angespannte Situation zwischen uns allen starrte ich auf den Boden.

Chrissi
Ich blickte Leon an und musste augenblicklich lächeln. Schon wieder diese Augen. Sie ließen einen aber auch nicht los. Ich zwang mich, weg zu schauen um nicht wieder dumm dazustehen und schaute stattdessen Vicky an. "Klar, kann er doch, oder?" Ich warf meiner Freundin eine leicht flehenden Blick zu.