RE: 2012 - 9

Chrissi
Ich wurde plötzlich schrecklich müde und mir wurde übel. Ich stolperte auf ihn zu und lehnte mich an ihn. Tief atmete ich seinen Geruch ein. "Es tut mir leid, dass ich die Tabletten genommen habe. Ich mach das nie wieder. Versprochen, aber ich hab mich so allein gefühlt." Ich hörte mich an, wie ein kleines Kind, dass sich für den Diebstahl von Süßigkeiten rechtfertigte.

Chrissi
Ich blickte ihm lange in die Augen. Mir war kalt, obwohl ich noch immer den dicken Pulli anhatte und die dicke Decke über mir lag. "Bleibst du heute Nacht noch einmal hier?" fragte ich stotternd. Die Wirkung der Pillen hatte schon nachgelassen, doch ich konnte noch immer nicht richtig klar denken.

Chrissi
"Ich habs doch versprochen" sagte ich und lächelte. Ich hielt die Tür die ganze Zeit im Auge, bis er wieder kam.

Chrissi
"Jaa" lachte ich. Dann zag ich meine Beine an die Brust, damit er sich besser setzten konnte. "Und bei dir" fragte ich besorgt und schaute auf seinen Arm. Sogar sein Pulswärmer war schon rot gefärbt. Dann schaute ich ihn wieder an und erwartete eine Antwort.

Chrissi
"Nein, geht schon" sagte ich lächelnd um ihm den Gefallen zu tun, nicht weiter auf das Thema einzugehen. Ich beobachtete ihn und seine Reaktionen. Ich sah ein Blatt in seinem Nacken und stutze. Egal, wo es her war. Langsam beugte ich mich vor und versuchte ihm das Blatt aus den Haaren zu zuppeln.

Chrissi
"Jaap, fast!" meine Feinmotorik ließ mich noch etwas im Stich, desshalb dauerte es etwas länger als normal. Als ich es dann endlich befreit hatte, hielt ich es ihm grinsend hin. Dann stand ich samt meinem Decken Kokon auf und lief an das noch immer offene Fenster. Das Blatt ließ ich fallen und vom Wind, genau wie die Blätter zuvor, hinweg tragen.

Chrissi
"Ja, so fühl ich mich auch." sagte ich seufzend und ließ mich neben ihm aufs Bett plumpsen.