Chrissi Ich packte alles zusammen und langweilte mich schließlich in meinem Zimmer zu tode. Es war gerade mal halb 7. Bis es dunkel war und alle schliefen, war es noch schrecklich lange hin. Also schaltete ich den Fernseher an und wartete, dass die Zeit vorbei gehen würde. Nach einer guten Stunde schaltete ich den Fernseher wieder aus. Es liefen nur Folgen, die ich schon so oft gesehen hatte. So wie ich es den anderen gesagt hatte, lief ich dann zu Titus in das Tierzimmer. Doch auch da, fand ich keine wirkliche Beschäftigung auf Dauer. Also lief ich zurück in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Ein wenig Schlaf, konnte nicht schaden. Den Wecker stellte ich mir für halb 1, heute Nacht.
Chrissi Als mein Wecker klingelte war ich sofort hell wach. Vorsichtig schlüpfte ich aus der Tür, auf meinem Rücken den voll bepackten Rucksack. Ich hoffte ich hatte alles dabei.
Chrissi Etwas ratlos stand ich vor meinem Kleiderschrank und ging immer wieder meine Ausgehtauglichen Kleider durch. Mhm. Irgenwie hatte ich auf keines davon Lust. Ich holte zwei drei etwas ältere Sachen heraus, die mir meine Mum unbeding mitgeben wollte, Teile davon waren sogar von ihr. Als ich den Stapel unbeliebter Erbstücke herausholte, fiehl mir eine Bluse auf, die ich vorher noch nicht gesehen hatte. Ich stutze und nahm sie aus dem Schrank. Die sah eigentlich echt gut aus. Hatte ein blaues Batikmuster und war aus dünnem Stainstoff. Die weiten "Engels"-Ärmel passten zum Schnitt der Bluse. Viel zu weit für meine immernoch zierliche Figur. Mensch Mum, dachte ich und rollte mit den Augen. Als ich die Bluse noch einmal genauer anschaute, fiel etwas aus ihr heraus. Verwundert nahm ich den Gürtel in die Hand und entdeckte ein kleines Post-It Zettelchen. "Mach was drauß. In Liebe Mama" stand in meiner Mum ihrer Handschrift drauf und ein kleines Herzchen zierte die Ecke. Ich musste grinsen. Der Gürtel war neu und sah richtig gut aus. Einer für die Tallie, ziemlich breit und mit Flechtmuster in der Mitte. Ich zog es nach meiner Mutter ihren Vorstellungen an und war begeistert. Es sah echt gut aus. Die Bluse mit ihren weiten Ärmeln saß locker und war genauso kurz wie eines meiner Cocktailkleider. Durch den Gürtel hatte es etwas lässiges und ließ die Bluse an meiner Tallie perfekt sitzen. Begeistert lief ich ins Bad und machte mich fertig: Make Up, Puder, Rouge, Wimperntusche, Eyliner und rosé frabenen Lippenstift. Schwarze High Heels an und eigentlich war ich fertig, doch ich stand vor einem kleinen Problem. Meine Haare. Zum Waschen war nicht mehr genug Zeit, doch ganz ehrlich, heute sahen sie schrecklich aus. Dann nahm ich mir mein Glätteisen, glättete in aller Eile die Wellen glatt und flochte mir schließlich über meine Schulter einen meiner heiß geliebten Fischgrätenzöpfe. Zufrieden sah ich mich im Spiegel an und steckte schließlich noch meine großen silberen Kreolen an. Leise schloss ich die Tür hinter mir und lief in die Aula.