Alex Da sie offensichtlich auch nicht wusste was sie sagen sollte, fragte ich sie schließlich: "Also, wenn wir jetzt im Internat sind. Gehst du gleich schlafen?" Es war nur eine einfache Frage, mit der ich nichts falsch machen konnte...
Vanessa Ich konnte ja schlecht vorschlagen, dass er mitkommen kann. "Najaa... schlafen muss ich eigentlich nicht" ich lächelte und hoffte, er würde die nicht sehr versteckte anspielung verstehen. Ich war nicht gut in sowas.
Alex Ich wusste schon fast auf was sie hinaus wollte. Um sicher zu gehen, sagte ich: "Also ich auch nicht. Jedenfalls habe ich noch Zeit bevor ich schlafen gehe."
Alex "Ok, bin mal gespannt wie's bei dir aussieht!", antwortete ich glücklich. *Hoffentlich ist bei ihr momentan niemand.* Schließlich waren wir wieder angekommen und stiegen aus. -> Internat Außengelände
Melly "Die nächste Bahn kommt erst in na halben Stunde!", stöhnte ich, ehe ich nochmal tief ayn meiner Kippe zog und sie geschickt mit dem Fuß austrat. "Lass uns mal noch zwei Schachteln am Kiosk da drüben holen."
Chrissi Mhm. Ich stutze. Eigentlich war mir die eine genug und außerdem würde es Stress geben, wenn raus käme, dass Melly mir Kippen gibt. Schließlich war ich ja erst 15. Wie ich mein Alter hasste. 4 Tage. Dann bin ich 16. Dann dürfte ich erlaubt Bier trinken. Wow. Deprimierend war das alles hier doch. Gut, dass ich wegen meiner Größe und meinem Auftreten häufiger älter eingeschätzt werde. "Ich bleib mal vorsichtshalber hier stehen!" sagte ich und zwinkerte, hoffentlich dachte sie nicht, dass ich Angst hätte.
Melly "Wie du meinst. Aber normaler weise kannst du denen leicht kippen abkaufen." Ich beugte mich vor und flüsterte leise: "Immerhin haben wir ja gewisse wirkungen auf sie!" Ich drehte mich um und stolzierte zu dem kiosk hinüber, lehnte mich etwas über die Theke und fragte mit süßer Stimme. "Zwei Schachteln Kippen bitte. Einmal Malboro Gold und einmal Goullis!"
Alex Ich wollte niemanden mehr sehen und setzte mich einfach in die U- Bahn. Aber das Internat zu verlassen, wäre gar keine so schlechte Idee. Nur ich und Rex.... Vielleicht könnte ich mir um das viele Geld meiner Eltern ein neues Haus kaufen... Vanessa wusste nicht, wie ich mich fühlte. Was aus unserer Beziehung werden sollte, wusste ich nicht.
Chrissi Belustigt schaute ich zu, wie Melly denen wirklich Kippen abkaufte. Sie machte das echt gut, wahrscheinlich war sie geübt dachte ich grinsend. Als sie zurück kam, lachte ich und sagte:"Respekt, hätte nicht erwartet, dass du das so gut hinbekommst!" und zwinkerte ihr zu. Es war immernoch genügend Zeit, bis die Bahn kam, also setzte ich mich auf die nächst beste Bank und deutete Melly sich neben mich zu setzen. Langsam ließ ich meinen Blick über die vergammelte Station schweifen. Grafitti hier, Grafitti da...Ich musste lachen, als ich daran dachte, dass ich mich ja mal selbst an Silvester mit meiner damals besten Freundin verewigt hatte. Dann sah ich einen Jungen etwas abseits auch auf einer Bank sitzen. Ich sutzte und blickte noch einmal genauer hin. Das war doch Alex? Er sah irgendwie ziemlich fertig aus. Was war denn da passiert. Ich wusste nicht so richtig, was ich machen sollte, wollte aufstehen und zu ihm hingehen, zögerte, ließ es dann aber wieder bleiben. Wahrscheinlich wollte er allein sein. Da wollte ich wirklich nicht stören.
Alex Da waren Melly und Chrissi. Und sie hatten Zigaretten gekauft. *Ich bin wirklich der einzige, der nix mit dem Zeug zu tun hat, oder?* Ich sprach sie nicht an. Ich wollte einfach weg von diesem Internat. Hier war doch niemand normal. Vielleicht konnte ich mir ein Haus in Hannover mieten... Das wär's! Und ich könnte vielleicht nach dem Internat studieren. Und mir ein eigenes Leben aufbauen. Und Vanessa? Sie sollte sich langsam entscheiden. Zwischen Drogensüchtigen und mir.
Chrissi Alex hatte uns bemerkt und irgendwie ließ er mich nicht los. Was hatte er denn? Was war so schlimm, dass er sich alleine in die U-Bahn setzte? Auch wenn ich jetzt vielleich unpassen war, wollte ich wissen, was mit ihm los war und ihm helfen. Ich schaute auf die Uhr auf dem Bahnsteig gegenüber. 15 Minunten. Dann drückte ich die Kippe aus, war eh nicht so meine Sorte und lief tief einatmend zu Alex. Er schaute kurz auf, als ich kam, doch ich ließ mich nicht beeindrucken und setzte mich neben ihn auf die Bank. "Hey" sagte ich freundlich und lächelte ihn an.
Alex "Hallo.", seufzte ich. Vielleicht brauchte ich ja jemanden zum Reden. Aber ich wusste, dass Chrissi Leon sehr mochte. Und dann würde ich der Böse sein. Ich sah es schon kommen. Aber einen Versuch war es trotzdem wert. "Ich habe ein paar Probleme. Aber die kann man sowieso nicht lösen.", sagte ich und wusste nicht, ob es Chrissi überhaupt gehört hatte.
Chrissi Überrascht sah ich ihn an. Dass er so schnell so offen sein würde, hatte ich nicht gedacht, also war ich einen Augenblick ein wenig überrumpelt. "Also erst mal, es gibt keine Probleme, nur Situationen" fiel mir der Rat meines Großvaters ein. "Und nichts ist unlösbar." Sagte ich und dann wusste ich nicht mehr, was ich sagen sollte, also starrte ich ihn an und hoffte, er würde etwas erzählen.
Alex "Naja, meine Lage ist wirklich sehr schlecht. Da ist so ein neuer Typ namens Taro in meinem Zimmer. Er raucht, reißt Mädchen auf, war im Gefängnis und nimmt Drogen. Mit solchen Typen will ich nichts zu tun haben. Leon mag ihn aber. Und jetzt sind die beiden wahrscheinlich in der Stadt und haben Sex, nehmen Drogen, oder machen sonstiges. Und Vanessa denkt, dass Leon in Ordnung ist und ich mich nicht aufregen soll. Echt, bin ich der einzige in diesem Internat, der nicht raucht und keine Drogen nimmt? Ich habe auch schon überlegt, dieses verfluchte Imternat zu verlassen.", sagte ich und wagte es nicht, Chrissi anzuschauen. Ich wusste, wie sehr sie Leon mochte. Ich stützte meinen Kopf mit den Händen ab und sah zu Boden.